Glas

Glas ist ein wunderbarer Baustoff .Erst durch seine großzügige Verwendung erlangt der Wintergarten seinen unverwechselbaren Charakter. Die transparenten Flächen sind dabei jedoch nicht nur maßgeblich für die offene Atmosphäre des Wintergartens, sondern beeinflussen auch spürbar das Raumklima. Aus diesem Grund ist die Wahl der richtigen Verglasung beim Wintergartenbau eine ganz wesentliche Entscheidung. Um Ihnen diese zu erleichtern, möchten wir Ihnen im Folgenden einen kurzen Überblick über die Funktionen und Wirkungsweise des Baustoffes geben, sowie über die Anforderungen, die an ihn gestellt werden.

Die vier Jahreszeiten sind bei uns sehr ausgeprägt, was bedeutet, dass sich das warme Klima im Sommer deutlich von den kalten Temperaturen des Winters unterscheidet. Die Außenhülle eines Wintergartens sollte daher in der Lage sein, sowohl vor Auskühlung als auch vor Überhitzung des Innenraums zu schützen. Aus dieser doppelten Anforderung entstehen die meisten Konflikte, die sich durch jeweils individuelle Lösungen aber meistens aus der Welt schaffen lassen. Das oberste Gebot für einen ganzjährig genutzten und beheizten Wohnwintergarten lautet daher eine effektive Wärmedämmung für die kalten Jahreszeiten.

Durch die Kombination aus einem Mehrscheiben-Isolierglas mit erhöhter Wärmedämmung mit ebenfalls hoch dämmenden Rahmenmaterialien werden die Anforderungen der Energiesparverordnung in der Regel erfüllt. Selbstverständlich immer unter der Voraussetzung, dass die einzelnen Bauteile fachgerecht montiert werden.

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Glasarten

Die gezeigten Grafiken führen die entsprechenden Werte für Einscheibenglas und Isolierglas "älteren Standards" nur deshalb mit auf, um Ihnen den Vergleich zu erleichtern.

Mit einigen zusätzlichen Maßnahmen lässt sich die isolierende Wirkung gegenüber Isolierglas "älteren Standards" insgesamt entscheidend verbessern. Dazu suchen die Glashersteller nach der idealen Breite des Scheibenzwischenraumes und ersetzen die Luft im Scheibenzwischenraum durch ein Edelgas mit geringer Wärmeleitfähigkeit. Zum Einsatz kommen Argon und Krypton, Edelgase die aus der Luft gewonnen werden. Das wirtschaftliche und somit gebräuchlichste Edelgas ist Argon. Krypton leitet die Wärme noch schlechter. Es ist derzeit jedoch nur sehr begrenzt verfügbar und so teuer dass sich sein Einsatz in Isolierglas kaum rentiert. Noch weiter verringern lässt sich der Wärmetransport wenn statt eines Zweischeibenisolierglases ein Dreifach-Wärmedämmglas mit zwei Scheibenzwischenräumen eingesetzt wird. Wenn Ihr Wohnwintergarten zum Wohnraum offen ist und damit in den kalten Winternächten und zur Zeit des höchsten Heizbedarfs nicht spürbar abgesenkt werden kann, dann geben Sie dieser Verglasung den Vorzug. Die  Mehrkosten sollten Sie auch dann nicht scheuen, wenn Sie höchsten Wohnkomfort mit behaglich warmen Scheibenoberflächen genießen möchten.

Gemessen wird die isolierende Wirkung anhand des Ug-Werts. Um eine Verglasung wärmetechnisch jedoch richtig beurteilen zu können, müssen Sie noch einen zweiten Wert vergleichen, den g-Wert. Beim (in den Grafiken beispielhaften) Vergleich von Mehrscheiben-Isoliergläsern werden Sie feststellen, dass der g-Wert im Großen und Ganzen zugleich mit dem Ug-Wert abnimmt. Dafür sind in erster Linie die physikalischen Gesetze verantwortlich, die bei der "Entspiegelung" der wärmedämmenden, hauchdünnen und transparenten Edelmetallbeschichtungen gelten.

Prinzipiell gilt diese eben erwähnte "Regel" auch für den Vergleich von Zweifach- und Dreifach-Wärmedämmglas, wobei es aber eine zusätzliche Option mit einer speziell für die Verwendung in Dreifach-Wärmedämmglas entwickelte Beschichtung anbietet. Ein solches "Sonnenschutzglas" verbindet die wärmedämmenden Eigenschaften eines Dreifachglases mit dem höheren solaren Gewinn eines Zweifachglases und sorgt so doppelt für eine spürbare Absenkung des Bedarfs an Heizwärme während der Heizperiode.

Die hohe Qualität des Wärmedämmglases kann bei einer speziellen Witterung auch sichtbar werden. Dann kann sich auf der äußeren Scheibenoberfläche Tau niederschlagen oder auf dem Glasdach Schnee länger liegen bleiben. Bei der Erwärmung der Scheibe durch die Sonne trocknen diese jedoch zügig wieder ab. Diese Phänomene werden Sie zunähst irritieren, sind aber eben kein Mangel. Sie rühren nämlich daher, dass die äußere Scheibe dank der anspruchsvollen "Low-E"-Beschichtung deutlich kälter bleibt, was also die gute Wärmedämmung der Verglasung beweist.

Die raumseitige Scheibe dagegen kühlt nicht so stark ab, wie Sie es an sich gewöhnt sind. Somit kann Wärmedämmglas dank höherer Oerflächentemperatur im Inneren zwei weitere Pluspunkte für sich verbuchen. Zum einen bildet sich auf der Innenseite viel seltener Kondensat zum anderen können Sie sich noch wohler fühlen. Wer kennt nämlich nicht das unangenehme Gefühl, vor einer kalten Wand zu sitzen. "Hier zieht's!" Diese Zugerscheinung, die fälschlicher Weise auch "Kälteabstrahlung" genannt wird, hat folgenden Grund, bei einem großen Unterschied zwischen warmer Raumluft und kalter Scheibenoberfläche entstehen entlang der Glasoberfläche kalte Luftströme. Je wärmer nun die innere Scheibe ist desto behaglicher fühlen Sie sich. Mit Dreifach-Gläsern können Sie daher Ihren Gläsernen Wohnraum am ausgiebigsten genießen,  Ihre inneren Scheiben erreichen nahezu Raumtemperatur.

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Überkopfverglasung

Vor eventuellen Verletzungen durch Glasbruch im Dachbereich schützt der Gesetzgeber die Bewohner. Gemäß den geltenden Bestimmungen darf bei einer Überkopfverglasung als untere, raumseitige Scheibe nur Splitter bindendes Verbundssicherheitsglas (VSG) verwendet werden. Für zusätzliche Sicherheit sorgt eine Außenscheibe aus vorgespanntem Einscheibensicherheitsglas (ESG), das eine erhöhte mechanische Stabilität bietet und somit besser gegen Hagelschlag oder etwaig herabfallende Teile gewappnet ist. Dabei wird die notwendige Glasdicke vor allem durch den Sparrenabstand bestimmt - nimmt dieser zu, sind dickere Gläser erforderlich. Andere beeinflussende Parameter sind Schneelastzonen und Dachneigungen, die bei der Dimensionierung der Verglasung entsprechend muteingeplant werden müssen. Damit die Glaselemente bei der Installation noch gut handhabbar sind und ausreichend Schneelasten aufnehmen können, sollte ein Sparrenabstand bzw. eine Scheibenbreite von 80-90cm und eine Scheibenlänge von 2-3m möglichst nicht überschritten werden. Glasdicke, Gewicht und Kosten stehen dann in einem vernünftigen Verhältnis, wenn diese Maße bei der Planung und Montage entsprechend berücksichtigt werden.

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Sonnenschutzverglasung

Wärmedämmgläser beugen dem zu starken Auskühlen der Räume vor. Mit einer Zusatzfunktion, als Sonnenschutz- oder spezielle Klimagläser, können sie zusätzlich einer Überhitzung durch Sonneneinstrahlung vorbeugen.

Diese besonders beschichteten Gläser reflektieren große Teile der infraroten Sonneneinstrahlung und reduzieren damit den Energiedurchlass. Dabei stehen Ausführungen mit unterschiedlicher Wirksamkeit zur Auswahl. Die Bandbreite ist groß und reicht bis zu g-Werten deutlich unter 50 Prozent. Diese Reduzierung wirkt zu jeder Jahreszeit. Im Winter vermindert sich dadurch etwas der willkommene Energieeintrag, weshalb die Heizung im Vergleich zum reinen Wärmedämmglas weniger entlastet wird. Im Sommer aber heizen sich die Wintergärten mit diesen Gläsern nicht so schnell auf, was dann ein Plus an Komfort darstellt. Gleichzeitig haben diese Gläser prinzipiell eine geringere Lichttransmission, was bedeutet, dass ein geringer Anteil des sichtbaren Lichts durch den Scheibenverbund in den Innenbereich gelangt. Außerdem kann auf Grund der Reflexion die Farbwiedergabe bei der Durchsicht verändert werden.

Gerade für den privaten Wohnbereich ist deshalb eine Kompromiss Lösung interessant. In Form von speziell entwickelten Klimagläsern oder Sonnenschutzgläsern in neutraler Ausführung verbindet sich die Reduktion des g-Wertes mit möglichst hoher Lichtdurchlässigkeit sowie weitestgehend farbneutrale Durchsicht.

Der Einsatz solcher Sonnenschutzgläser ersetzt in der Regel aber nicht den Einsatz von Beschattungsmaßnamen. Sollte also eine Beschattung zwingend notwendig sein, so ist der Einsatz der Sonnenschutzgläser zu überdenken.

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Schallschutzverglasung

Werden Sie in Ihrem Haus von unangenehmem Verkehrs- oder sogar Fluglärm gestört, wird jedes Dezibel, das Ihre kostbare Ruhe weniger stört, eine frohe Botschaft für Sie sein. In diesem Fall sollten Sie Ihren Wintergarten unter Berücksichtigung von zwei grundlegenden Kennziffern planen.

Als Vorbau funktioniert der Wintergarten für die dahinterliegenden Wohnräume bereits als effizienter Schallschutz, der den Lärmpegel um etwa 10db senkt, was effektiv eine Halbierung der Schallbelastung bedeutet , selbst dann noch, wenn einige der Lüftungselemente geöffnet sind. Bei einer komplett geschlossenen Hülle beläuft sich die Reduktion sogar auf 20 bis 30db.

 Die zuvor beschriebenen Wärmedämmgläser erreichen bereits eine Schalldämmung von 30-34db. Einen deutlich höheren Schallschutz bieten nur noch Multifunktionsgläser, die mit Hilfe eines entsprechenden Scheibenaufbaus die wichtigen Eigenschaften Wärmedämmung und Schallschutz effektiv vereinigen.

Gerne beraten wir Sie dabei zwischen Aufwand und Nutzen abzuwägen, um die für Sie passende Verglasung zu wählen.